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UNSERE FREIE TRAUUNG – TEIL 2

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Ein Hochgefühl ist während der Vorbereitungszeit immer wieder toll! Es fühlt sich dann wirklich nach einem Erfolg an, ein absolvierter Meilenstein auf dem Weg zu unserem großen Tag. Doch es sollte natürlich nicht dabei bleiben – und meine ToDo-Liste war ja auch noch lang genug.

Wichtige Entscheidungen – auf Augenhöhe

Ein kurzer Einschub fürs Verständnis ist wohl an dieser Stelle sinnvoll, damit ihr nicht denkt, das wäre nur mein großer Tag gewesen 😊: Mein Mann David, damals Verlobter David, hat auch an der Hochzeit mitgeplant. Alle wichtigen und wesentlichen Entscheidungen treffen wir sowieso schon immer gemeinsam und auf Augenhöhe. Beide Meinungen sind immer gleich wichtig und jeder Einwand, alle Unklarheiten und sämtliche unausgereiften Ideen besprechen wir. Mal passiert das zwischen Tür und Angel, ein anderes Mal setzen wir uns mit viel Zeit gemeinsam hin und widmen uns den Themen. Bei uns ist es aber auch schon immer so gewesen, dass uns beiden nicht unbedingt alles gleich wichtig ist. Das heißt, mal brennt der eine mehr (z.B. für den neuen größeren und flacheren Fernseher) und mal brennt die andere mehr (z.B. für die hängenden Pflanzen als Wohnzimmerfensterdekoration) – wir unterstützen uns dann trotzdem gegenseitig, aber der mit mehr Feuer darf dann ruhig gerne den Ton angeben.

Für unsere Hochzeit brannten wir beide, aber die kleinen Details waren meine Leidenschaft. Ich stöberte und recherchierte, ließ mich inspirieren, probierte hin und her und besprach dann jeweils meine Ideen für unseren großen Tag mit David. Er war meist begeistert und ist dann auch gerne mit ins Boot eingestiegen, in dem wir dann zusammen saßen und meine unsere Liste abarbeiteten.

Hochzeitsdienstleister – mit Bauchgefühl und fürs Herz

Auf dieser Liste standen nach der Location als Dienstleister noch ein freier Redner, eine Sängerin und ein Fotograf. Es war uns sehr wichtig, diese Dienstleister ziemlich zackig zu buchen (was bei unserer ohnehin optimistischen Zeitplanung ja noch wichtiger war als ohnehin schon), denn diese Menschen sind einmalig. Von ihrem Können, ihrer Leidenschaft und ihrer Erfahrung – so unsere feste Überzeugung – hing unsere Entspannung am Hochzeitstag maßgeblich ab. Also recherchierten wir, hörten uns um, vereinbarten Kennenlerngespräche, lernten kennen und entschieden uns dann mit bestem Bauchgefühl für unsere Hochzeitshelden. Ich bin ganz ehrlich zu euch, es gibt Dinge, da kann ich mit einem Kompromiss gut leben, aber es gibt definitiv auch Themen, bei denen eine B-Lösung oder Schnäppchenalternative für mich einfach nicht geht. Und dazu gehörten eben unsere Dienstleister, die als Menschen für unsere freie Trauung wichtig waren. Mit deren Buchungen im Januar konnten wir uns dann auch wirklich so richtig entspannen. Alles Weitere war dann ein Kinderspiel – ach nee, stimmt ja nicht, Bridezilla brach aus!

Bridezilla – eine Perfektionistin bastelt durch!

Es stimmt, ich kann mich nicht davon freisprechen. Nachdem eine ruhige Zeit ins Land gegangen war, ich viele Hochzeitsmagazine verschlungen und halb Pinterest leer gestöbert hatte, konkretisierte sich mehr und mehr mein Konzept für die Deko. Edel, einzigartig und selbstgemacht: Save-the-Date als Kühlschrankmagnete, Einladungen in Reagenzgläsern, Trauprogramm als Fächer, selbstgebackene Give-Aways, individuelle Dekoration und vieles mehr – alles natürlich zusammenpassend und mit unserer persönlichen Handschrift. Es war mir wirklich sehr wichtig, dass ich das selbst mache und es hinterher trotzdem aussieht wie gekauft / bestellt / maßangefertigt. Es ist ein offenes Geheimnis, dass ich ziemlich perfektionistisch bin und so musste natürlich insbesondere für unsere Hochzeit alles stimmen. 76 Gäste hatten wir und ich behandelte trotzdem jede Komponente so als wäre es die einzige – das war unglaublich viel Arbeit, hat viel Zeit und manchmal auch viele Nerven gekostet. Jeder Besuch bei uns zuhause dachte, ich hätte mich im Deko- und Papeteriebereich selbstständig gemacht, überall lagen oder hingen Materialien, unsere Hochzeit war omnipräsent. Und auch wenn ich durch den Druck, den ich mir selbst damit auferlegt hatte, manchmal für den David unerträglich war („Nein, du sollst nicht beim Beschriften der Steinchen helfen, deine Handschrift kann man auf normalem Papier schon schlecht lesen.“ oder „Das ist doch keine Schleife, Honey, das ist ein Knüddel!“ oder auch „Oh maaaan, wieso muss ich eigentlich alles alleine machen?! – Jaahaa, *flüsternd* weil ich es so wollte!“) und wir zwischendurch überlegten, doch noch alles an Fachleute outzusourcen, würde ich es vermutlich wieder so machen. Ich brauche das einfach. Selbst friemeln, solange weitermachen bis ich begeistert vor Stolz und platt vor Erschöpfung bin – so brenne ich. Ob der David es allerdings auch unbedingt nochmal so machen wollen würde, könnte man zumindest mal als fraglich bezeichnen… Egal, das Ergebnis für den Tag der Trauung war überwältigend schön und so so persönlich!

Persönlichkeit und Individualität – unsere Prioritäten

Bei so viel DIY-Mentalität und Wunsch nach Individualität sind wir zufällig auch für unsere Ringe auf etwas ganz Besonderes aufmerksam geworden: Eheringe selber schmieden. Wie wunderbar das war! Wir beide und ein halber Tag in einer Goldschmiede-Werkstatt: Es war total spannend, super interessant, hat echt Spaß gemacht und war wirklich unvergesslich. Wir haben jeweils mit viel Mühe und größter Motivation den Ring für den anderen geschmiedet und uns natürlich so richtig ins Zeug gelegt. Ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr ich dieses gemeinsame Erlebnis genossen habe! Einer der besten Termine während der gesamten Vorbereitungen überhaupt (Ich verspreche, darüber nochmal einen separaten Blogbeitrag zu schreiben, damit ich euch ganz ausführlich davon begeistern kann 😉). Noch während ich das für euch schreibe, liebe ich Davids Ring an meinem Finger. Er ist einzigartig, wirkt auf den ersten Blick zurückhaltend und verbirgt doch so viel Schönheit und Besonderheit in seinem Inneren, so wie David selbst. Wie gesagt, ich liebe ihn – David und den Ring!

Vorbereitung, Vorfreude – Nachbereitung, Nachfreude

Es ist unglaublich, wie sehr mich dieser Rückblick auf unsere Vorbereitungszeit und unsere freie Trauung ins plaudern geraten und emotional werden lässt… Aber es gab einfach so viele Momente und Erlebnisse, die auch in der Retrospektive nichts an ihrem Zauber verloren haben und grinsend meine Finger über die Tasten schicken. Wenn ihr also gerade selbst in den Vorbereitungen steckt, versucht, diese bewusst wahrzunehmen und sie zu genießen – so wie ich gerade auch wieder.

Und weil es noch so viel mehr Schönes zu erinnern gibt und ich für euch nichts im Schweinsgalopp abfrühstücken möchte, lest ihr alles über unsere Outfits, unsere Freunde und natürlich unsere freie Trauung im dritten Teil meines privat-persönlichen Rückblicks (ab Donnerstag hier im Blog).